Berlin, 05.04.23. Der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) setzt im Vorfeld der fünften Verhandlungsrunde darauf, dass die Annäherungen aus der vierten Runde in einen Tarifabschluss münden werden. Zugleich mahnt der Arbeitgeberverband, die angespannte wirtschaftliche Situation der Branche bei einem Abschluss zu berücksichtigen.
„Unsere aktuelle Branchensituation ist beunruhigend“, sagte der HPV-Verhandlungsführer Jürgen Peschel. „Die neuen Branchendaten des Instituts der deutschen Wirtschaft belegen: Seit dem letzten Jahr ist die wirtschaftliche Entwicklung in der Papierverarbeitenden Industrie vornehmlich durch eine Branchenrezession geprägt. Die Produktion ging gegenüber dem Vorjahr um 3,9 Prozent zurück. Kalender- und saisonbereinigt ist der Produktionsindex sogar bereits seit dem vierten Quartal 2021 rückläufig. Gleichzeitig leiden die Unternehmen unserer Branche unter den enorm angestiegenen Erzeugerpreisen.“ Gegenüber dem Jahr 2021 ergibt sich im Jahr 2022 ein Anstieg von 22,6 Prozent. Damit beruhen die Umsatzzuwächse in Höhe von 16,9 Prozent allein auf Preiserhöhungen.
Tarifabschluss muss wirtschaftliche Rahmendaten berücksichtigen
„Für die ursprüngliche Gewerkschaftsforderung von 10,5 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten gibt es daher keine belastbaren Gründe. Die staatlichen Entlastungspakete dämpfen die Inflation, die sich kontinuierlich wieder normalen Werten annähert. Ein Blick auf die Produktivität gibt auch keinen Anlass für derartige Lohnforderungen: Bezogen auf den einzelnen Beschäftigten schrumpfte sie im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent. Dies geht zu Lasten unserer Wettbewerbsfähigkeit“, sagte Peschel. So sind die Lohnstückkosten aufgrund der sinkenden Produktivität und steigender Bruttolöhne um 5,8 Prozent gestiegen.
„Insofern ist es gut, dass auch die Gewerkschaft signalisiert hat, ihre Maximalposition zu verlassen. In der letzten Verhandlungsrunde haben beide Tarifpartner das Fundament dafür gelegt, diesmal einen fairen Tarifabschluss zu erzielen. Auch wenn wir Bereitschaft signalisiert haben, dass es bei den Parametern unseres Angebots noch Spielräume gibt, sollte die Gewerkschaft immer auch die Belastungsgrenze der Unternehmen im Blick haben. Ein einseitig zu Lasten der Unternehmen ausgerichteter Abschluss birgt die Gefahr, dass bislang sicher geglaubte Arbeitsplätze verloren gehen und die Landkarte der tarifgebundenen Unternehmen immer mehr weiße Flecke bekommt – das kann auch nicht im Sinne von Verdi sein. Insofern setzen wir auf konstruktive Verhandlungen mit der Gewerkschaft, die dann auch in einen Abschluss münden, sagte der HPV-Verhandlungsführer.“
Die fünfte Verhandlungsrunde zwischen HPV und Verdi findet am 12. April 2023 in Frankfurt am Main statt. Der Verhandlungsführer des HPV, Jürgen Peschel, und der Hauptgeschäftsführer, Stefan Rössing, stehen im Vorfeld und während der Verhandlungsrunde für Fragen und Interviews gerne zur Verfügung.
Stefan Rössing, Hauptgeschäftsführer des HPV
T 030 / 24 78 183 10
E stefan.roessing@hpv-ev.org
Wolfram Zabel, Geschäftsführung 74z Consult
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E waz@74z.de
Berlin, 23.03.23. Die vierte Runde der Tarifverhandlungen in der Papier, Pappe und Kunst-stoffe verarbeitenden Industrie am 23. März in Berlin endete am frühen Abend. Der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) hatte abermals seine Bereit-schaft unterstrichen, einen Tarifabschluss zu erzielen. Beide Tarifparteien haben in rund achtstündigen Gesprächen konstruktiv über einen möglichen Abschluss beraten.
„Auch wenn diese Runde noch nicht zum Erfolg geführt hat, ist endlich Bewegung in die Verhandlungen gekommen – eine wichtige Voraussetzung dafür war, sich in verkleinerter Runde über mögliche Lösungen auszutauschen“, sagte der HPV-Verhandlungsführer Jürgen Peschel. Unsere Verhandlungsbereitschaft haben wir bereits zu Beginn klar kom-muniziert; in diesem Kontext haben wir der Gewerkschaft vermitteln können, dass wir noch Spielräume innerhalb unseres Angebots sehen. Dazu zählen zum Beispiel mögliche Anpassungen bei der Laufzeit des Tarifvertrages, beim Volumen der Entgelterhöhung und dem Startzeitpunkt bzw. den Nullmonaten“, sagte Peschel.
Intensive Gespräche über mögliche Modelle eines Tarifabschlusses
Vor diesem Hintergrund haben die Arbeitgeber gemeinsam mit der Gewerkschaft in vielen intensiven Gesprächen beraten, welche verschiedenen Modelle für einen Kompro-miss geeignet sein könnten. Konkret zählt dazu unter anderem eine zweite Stufe bei der Entgelterhöhung im Jahr 2024 bzw. eine Reduzierung der bisherigen Laufzeit von 27 Monaten.
„Leider fehlte am Ende bei beiden Tarifpartnern die Zeit, die gemeinsam erörterten Mo-delle in einen Abschluss münden zu lassen. Insgesamt sind wir aber sehr zuversichtlich, dass wir die Basis für einen Verhandlungserfolg in der nächsten Runde gelegt haben“, sagte der HPV-Verhandlungsführer. „Dafür spricht auch, dass wir uns gemeinsam auf eine Open-end Verhandlung verständigt haben.“
Wegen terminlicher Schwierigkeiten ist es leider nicht möglich, bereits Ende nächster Woche weiter zu verhandeln. Die fünfte Verhandlungsrunde zwischen HPV und Verdi findet in gegenseitigem Einvernehmen am 12. April 2023 statt. Der Verhandlungsführer des HPV, Jürgen Peschel, und der Hauptgeschäftsführer, Stefan Rössing, stehen im Vorfeld und während der Verhandlungsrunde für Fragen und Interviews gerne zur Verfügung.
Stefan Rössing, Hauptgeschäftsführer des HPV
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Berlin, 20.03.23. Der Arbeitgeberverband HPV zeigt sich im Vorfeld der vierten Verhandlungsrunde weiterhin bereit für einen fairen Abschluss. Gleichzeitig stuft er die wirtschaftliche Situation
in vielen Teilbranchen der Papier- und Kunststoffverarbeitung als kritisch ein.
„In der Papierverarbeitenden Industrie gehen seit über einem Jahr die Auftragseingänge zurück, seit einem guten halben Jahr sogar massiv. Dies deutet auf eine ausgeprägte und anhaltende
Branchenrezession hin“, sagte der HPV-Verhandlungsführer Jürgen Peschel. „Die schlechten wirtschaftlichen Rahmendaten werden auch durch die aktuelle Situation in vielen Unternehmen bestätigt. Immer mehr Unternehmen in unseren Teilbranchen haben Kurzarbeit angemeldet oder signalisiert, diesen Schritt in Kürze gehen zu müssen.
Komponenten des Arbeitgeberangebots bieten Verhandlungsspielräume
Vor dem Hintergrund der negativen Branchennachrichten wies der HPV-Verhandlungsführer daraufhin, dass die Arbeitgeber mit ihrem verbesserten, abschlussnahen Angebot bereits an die
Grenze des Belastbaren gegangen seien. „Über einzelne Bestandteile unseres Angebotspakets können wir verhandeln, dies setzt seitens der Gewerkschaft allerdings ebenfalls Verhandlungsbereitschaft voraus. Aktuell drängt sich dem neutralen Beobachter dieser Tarifrunde der Eindruck auf, Verdi verfolge mit seinen fortgesetzten Streiks noch andere Ziele, nämlich die Gewinnung neuer Mitglieder – dazu sind der Gewerkschaft alle Mittel recht.
Ein Abschluss, der auf sich warten lässt, schadet aber Beschäftigten und Unternehmen gleichermaßen. Wir erwarten von der Gewerkschaft, dass sie sich in der nächsten Verhandlungsrunde bewegt, das bedeutet, dass sie von ihrer Maximalforderung abrückt und selbst konstruktive Vorschläge unterbreitet. Die einzigen, die in den letzten drei Runden Bewegung gezeigt haben, waren
die Arbeitgeber – das kann so nicht weitergehen“, sagte Peschel.
Nachdem Berechnungen der Bundesregierung ergeben haben, dass die bislang drei Entlastungspakete ihre Wirkung zeigen (bis zu 9.000 Euro Entlastung für Familien), bietet das Angebot des
HPV die Basis für einen fairen und wirksamen Tarifabschluss. Für die Beschäftigten hat das Angebot der Arbeitgeber in Summe ein Plus von bis zu 14,8 Prozent ergeben. Die Laufzeit von 27 Monaten bietet den Unternehmen im Gegenzug Planungssicherheit.
Die vierte Verhandlungsrunde zwischen HPV und Verdi findet am 23. März 2023 in Berlin statt. Der Verhandlungsführer des HPV, Jürgen Peschel, und der Hauptgeschäftsführer, Stefan Rössing,
stehen im Vorfeld und während der Verhandlungsrunde für Fragen und Interviews gerne zur Verfügung.
Stefan Rössing, Hauptgeschäftsführer des HPV
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Berlin, 08.03.23. Der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) e.V. und die Gewerkschaft Verdi setzten gestern ihre Tarifverhandlungen in der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie in Berlin fort. Trotz rund achtstündiger Gespräche konnte in der dritten Verhandlungsrunde keine Einigung erzielt werden. Der HPV hatte sein verbessertes abschlussnahes Angebot aus der zweiten Runde bekräftigt, allerdings gab es keine zielführende Verhandlungsbereitschaft Verdis zu den einzelnen Angebotskomponenten – Inflationsausgleichsprämie, Entgelterhöhung und Laufzeit.
„Wir hätten uns gewünscht, in dieser Verhandlungsrunde eine Einigung über einen Tarifvertrag zu erzielen. Leider gab es keinen konstruktiven Dialog über unsere Angebotsparameter. Dazu wäre es erforderlich gewesen, dass sich die Gewerkschaft kompromissbereit mit dem Inhalt des Angebotes auseinandergesetzt hätte“, sagte HPV-Verhandlungsführer Jürgen Peschel. Der HPV hat angeboten, eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro zu zahlen; zusätzlich wollen die Arbeitgeber die Löhne und Gehälter ab 1. Oktober 2023 um 4,1 Prozent erhöhen. Insgesamt soll der Tarifvertrag bis zum 30. April 2025 laufen.
Inflationsausgleichsprämie ist Schlüssel für zusätzliche Entgelterhöhung
Während Verdi weiterhin darauf besteht, sich zunächst auf eine prozentuale Entgelterhöhung zu einigen, besitzt die Inflationsausgleichsprämie für die Arbeitgeber eine besondere Funktion innerhalb ihres Angebotspakets – nämlich im Zusammenwirken für weitere Verhandlungen über eine prozentuale Entgelterhöhung. „Eine schnelle finanzielle Hilfe ohne Abzüge ist für unsere Mitarbeiter ein zentrales Anliegen. Dieses Stimmungsbild aus den Betrieben haben wir quer durch alle Teilbranchen vermittelt bekommen. Deshalb ist uns wichtig, die Beschäftigten bei der außerordentlichen Inflation zügig finanziell zu unterstützen. Dafür ist die Inflationsausgleichsprämie das geeignete Instrument.
Weiterhin gilt: Wir wollen zusätzlich die tariflichen Löhne und Gehälter erhöhen. Derzeit liegen wir im Gesamtpaket bei bis zu 14,8 % Plus für unsere Beschäftigten. Wir setzen deshalb darauf, dass sich die Gewerkschaft in der nächsten Verhandlungsrunde bewegt; Verdi sollte sich deutlich kompromissbereiter zeigen als bisher. Wir sind weiterhin gesprächs- und verhandlungsbereit“, sagte der HPV-Verhandlungsführer.
Die dritte Verhandlungsrunde zwischen HPV und Verdi findet am 23. März 2023 in Berlin statt. Der Verhandlungsführer des HPV, Jürgen Peschel, und der Hauptgeschäftsführer, Stefan Rössing, stehen im Vorfeld und während der Verhandlungsrunde für Fragen und Interviews gerne zur Verfügung.
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Berlin, 06.03.23. Der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) e.V. bekräftigt im Vorfeld der dritten Runde der Tarifverhandlungen sein Ziel nach einem zügigen Tarifabschluss.
Nachdem die zweite Runde ohne Ergebnis verstrichen ist, steht weiterhin das verbesserte abschlussnahe Angebot der Arbeitgeber als Verhandlungsgrundlage. Die Arbeitgeber boten an, eine
Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro zu zahlen; zusätzlich wollen sie die Löhne und Gehälter ab 1. Oktober 2023 um 4,1 Prozent erhöhen.
„Jetzt ist es an der Gewerkschaft, sich zu bewegen – zum Wohle unserer Beschäftigten und für die Planungssicherheit der Unternehmen“, sagte der HPV-Verhandlungsführer Jürgen Peschel. „Sollen die Beschäftigten noch vor Ostern eine erste schnelle Geldspritze ohne Abzüge erhalten – ja oder nein? Diese Frage kann nur von Verdi beantwortet werden. Die Gewerkschaft muss endlich Farbe bekennen, ob sie die Inflationsausgleichsprämie als Basis unseres zweiteiligen Angebotes akzeptiert. Dann können wir über den zweiten Teil unseres Angebotes – 4,1 Prozent Entgelterhöhung ab 1. Oktober bei einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2025 – verhandeln.“
Ein schneller Abschluss ist vor allem deshalb geboten, damit die Belegschaften die Möglichkeit erhalten, die außerordentliche Höhe der Inflation abzufedern: „Als die Bundesregierung die Inflationsausgleichsprämie vorgeschlagen hat, haben Gewerkschaften und Arbeitgeber das Instrument einhellig begrüßt. Gemeinsam mit den bislang drei staatlichen Entlastungspaketen stellt sie
ein wirksames Mittel dar, die außerordentlichen Belastungen der Inflation zu kompensieren – vor allem, weil sie ohne Abzüge ausgezahlt werden kann. Warum sträubt sich die Gewerkschaft Verdi
dermaßen gegen die Inflationsausgleichsprämie?“, fragt Peschel. „Schließlich ist das Instrument von anderen Gewerkschaften als Bestandteil von Tarifverträgen längst akzeptiert, so zum Bespiel
von der IG Metall und der IG BCE, sagte der HPV-Verhandlungsführer. Wir stehen zu unserem Wort und streben in der nächsten Verhandlungsrunde einen Abschluss an.“
Die dritte Verhandlungsrunde zwischen HPV und Verdi findet am 7. März 2023 in Berlin statt. Der Verhandlungsführer des HPV, Jürgen Peschel, und der Hauptgeschäftsführer, Stefan Rössing, stehen im Vorfeld und während der Verhandlungsrunde für Fragen und Interviews gerne zur Verfügung.
Stefan Rössing, Hauptgeschäftsführer des HPV
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