Berlin, 25.01.21. Der Hauptverband der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie (HPV) e.V. startet am 27. Januar 2021 in Berlin in die Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi. Der Verhandlungsführer des HPV, Jürgen Peschel, erwartet mit Blick auf die Lohnforderung von 4,8 Prozent (Laufzeit: 12 Monate) keine leichte Verhandlungsrunde. Dennoch setzt er in Anbetracht der schwierigen Wirtschaftssituation auf ein zielführendes Miteinander.
„Die Lohnforderung von 4,8 Prozent ignoriert die aktuelle Krisensituation und die ungewissen Perspektiven, die damit verbunden sind“, sagte Peschel. Die finanziellen Spielräume sahen bereits vor der Corona-Krise bei vielen Unternehmen recht eng aus. Jetzt ist neben Exportrisiken, hohen Rohstoffpreisen, stagnierenden Umsätzen und verschärftem Preiswettbewerb in Europa auch noch eine schwere Rezession hinzugekommen.
Löhne und Gehälter wurden bereits trotz Corona-Krise erhöht
Peschel strebt einen schnellen und äußerst moderaten Abschluss an, der eine Verantwortung für die Zukunft von Unternehmen und Arbeitsplätzen in dieser kritischen Lage trägt: „Die Arbeitgeber haben im März des vergangenen Jahres die Löhne und Gehälter bereits um 2,7 Prozent erhöht. Verdi hat sich trotz der Corona-Krise nicht darauf eingelassen, die zweite Stufe des laufenden Tarifvertrages auszusetzen. Wegen der sehr niedrigen Inflationsrate von 0,5 Prozent haben die Arbeitnehmer im vergangenen Jahr bereits ein üppiges Plus im Geldbeutel erhalten.
Vor diesem Hintergrund ist die aktuelle Forderung der Gewerkschaft Verdi von 4,8 Prozent mehr Lohn fernab jeder Realität. Die Tarifpartner müssen bei den Verhandlungen vor allem im Blick haben, den Unternehmen genügend finanziellen Spielraum zu lassen. Dies ist eine zentrale Voraussetzung, damit die Arbeitsplätze auch in Zukunft sicher sind“, sagte der HPV-Verhandlungsführer.
Die erste Verhandlungsrunde zwischen HPV und Verdi beginnt am 27. Januar 2021 um 10.00 Uhr in Berlin – corona-bedingt mit jeweils kleinen Kommissionen von fünf bzw. drei Personen. Der Sozialpolitische Hauptausschuss des HPV wird zwischen den Verhandlungen online konsultiert. Der Verhandlungsführer des HPV, Jürgen Peschel und der Hauptgeschäftsführer, Stefan Rössing, stehen im Vorfeld und während der Verhandlungsrunde für Fragen und Interviews gerne zur Verfügung.
Kontakt:
Jürgen Peschel, HPV-Verhandlungsführer
T 030 / 24 78 183 0
E juergen.peschel@hpv-ev.org
Stefan Rössing, Hauptgeschäftsführer des HPV
T 030 / 24 78 183 10
E stefan.roessing@hpv-ev.org
Wolfram Zabel, Geschäftsführung 74z Consult
T 0151 / 23 45 32 62
E waz@74z.de
Ob aktuelle Informationen zur Tarifrunde, Statistiken zur Branche, Informationen aus dem Arbeitsrecht und zur betrieblichen Altersvorsorge oder Neuigkeiten im Bereich Bildung: Der neue Instagram-Kanal des HPV wird mindestens einmal pro Woche zu den Themen der Branche informieren und damit nicht nur den Mitgliedsunternehmen, sondern auch deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Perspektive der Arbeitgeber aus der Verpackungsbranche näherbringen.
Der Kanal ergänzt das bestehende Print-Angebot der Wirtschaftszeitung AKTIV, in welcher einmal pro Monat Unternehmen, Innovationen und Aktionen aus der Industrie vorgestellt werden. Anders als in der AKTIV wird es der digitale Kanal jedoch möglich machen, direkte Zustimmung zu geben, Kommentare zu hinterlassen oder Rückfragen zu den Inhalten zu stellen. Der Instagram-Kanal des HPV kann ab sofort hier abgerufen und von Ihnen abonniert werden: https://www.instagram.com/arbeitgeber.verpackung
Berlin, 25.11.20. Die Tarifverhandlungen der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie beginnen am 13. Januar 2021 mit einer ersten Verhandlungsrunde in Berlin. Gestern Abend veröffentlichte die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi ihre Forderung nach einer Anhebung der Löhne und Gehälter von 4,8 Prozent, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Diese Forderung lässt völlig außer Acht, dass die Corona-Krise die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung bereits stark beeinträchtigt hat und dies auch weiterhin tun wird, teilte der HPV in Berlin mit.
„Die Prognosen aller Wirtschaftsforscher weisen aktuell in eine klare Richtung: nach unten. Wie stark und wie schnell sich unsere Konjunktur danach wieder erholen wird, ist noch nicht absehbar“, sagte HPV-Verhandlungsführer Jürgen Peschel. Für die Unternehmen in der Papier- und Kunststoffverarbeitung kommen neben geringeren Erträgen aktuell und in Zukunft auch noch gestiegene Ausgaben hinzu. „Aufgrund der Pandemie haben unsere Mitgliedsunternehmen umfangreich in die Arbeitsplatzsicherheit investiert, um ihre Belegschaften vor einer Infektion mit dem Covid-19-Virus zu schützen. Das ist selbstverständlich für verantwortungsbewusste Arbeitgeber. Genauso selbstverständlich sollte es für Tarifpartner in schwierigen Zeiten sein, einen verantwortungsbewussten Abschluss anzustreben, und das heißt in diesem Zusammenhang maßvoll.“
Hinzu kommt, dass sich viele betriebswirtschaftliche Kennzahlen bereits massiv verschlechtert haben: So sind beispielsweise die Lohnstückkosten in den ersten drei Quartalen des Jahres 2020 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 4,5 Prozent gestiegen. Dieser Anstieg übertrifft sogar den bisherigen Rekordwert des Vergleichszeitraums von 2005 bis heute aus dem Jahr 2009. Ferner hat die Branche mit massiven Einbrüchen zu kämpfen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank der Auftragseingang um 4,6 Prozent, die Umsätze sogar um 4,9 Prozent.
„Wir setzen auf faire Verhandlungen, die vor allem das Erreichte nicht gefährden dürfen. Dafür ist die jetzt veröffentlichte Verdi-Forderung keine vernünftige Verhandlungsbasis“, sagte Peschel. „In den kommenden Monaten und Jahren wird es darauf ankommen, dass unsere Betriebe in einer schwierigen konjunkturellen Lage vernünftige Rahmenbedingungen erhalten, um weiter bzw. wieder wirtschaftlich erfolgreich sein zu können. Wer verkennt, dass einzelne Betriebe bereits jetzt ihre finanziellen Spielräume verloren haben, gefährdet Sicherheit und Perspektiven einer ganzen Branche und somit auch die Arbeitsplätze der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den tarifgebundenen Unternehmen.“
Kontakt:
Stefan Rössing, Hauptgeschäftsführer des HPV
T 030 / 24 78 183 10
E stefan.roessing@hpv-ev.org
Wolfram Zabel, Geschäftsführung 74z Consult
T 0151 / 23 45 32 62
E waz@74z.de
Berlin/Düsseldorf, 2.7.20. Der Wirtschaftsminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Prof. Dr. Andreas Pinkwart hat heute den früheren HPV-Präsidenten Dr. Heinrich Spies mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Mit dieser staatlichen Anerkennung werden auch sein langjähriges ehrenamtliches Engagement und seine Verdienste um die Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitende Industrie gewürdigt. Für den Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) e.V. gratulierte der amtierende Präsident Jürgen Peschel seinem Vorgänger Dr. Heinrich Spies zu der hohen Auszeichnung und dankte ihm für sein intensives und fruchtbares Engagement für Verband und Branche:
„Heinrich Spies hat als Präsident den HPV in einer Art und Weise gestaltet und geprägt wie wenige vor ihm. In seine achtjährige Amtszeit fallen vor allem zentrale Weichenstellungen wie der Verbandsumzug nach Berlin und die Profilierung des HPV zu einem tarif- und sozialpolitischen Spitzenverband. Außerdem hat er die Ausbildung junger Menschen in der Papier- und Kunststoffverarbeitung stets als wichtige Grundlage betrieblichen Erfolgs und unternehmerischer Verantwortung betrachtet und danach gehandelt. Der HPV als Arbeitgeberverband und die gesamte Branche danken Heinrich Spies für sein langjähriges Wirken und gratulieren ihm sehr herzlich zu dieser Auszeichnung.“
Dr. Heinrich Spies war von 2008 bis 2016 Präsident des HPV. Davor engagierte er sich bereits seit dem Jahr 2000 für die tarif- und sozialpolitischen Belange des HPV als Mitglied des Sozialpolitischen Hauptausschusses; ab 2002 als dessen stellvertretender Vorsitzender. Seit 2009 ist er zudem Vorsitzender des „Vereins zur Förderung der Technischen Entwicklung und Ausbildung für die Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitende Industrie“ (FPS) und stellvertretender Vorsitzender der Papiertechnischen Stiftung. Zudem ist er Vorsitzender des UPV-Nordrhein, einem Landesverband im HPV.
Seiner Idee und seinem persönlichen Engagement ist es zu verdanken, dass der HPV in Eigenregie das „Handbuch für den Packmitteltechnologen“ aufgelegt hat. Dieses einzigartige Kompendium vermittelt die Inhalte des Ausbildungsberufes und steht den Auszubildenden auf der Webseite des HPV (www.hpv-ev.org) zum kostenlosen Download zur Verfügung. Auch die Webseite für Nachwuchsgewinnung (www.karriere-papier-verpackung.de) wurde auf Spies‘ Initiative gelauncht und informiert umfänglich über berufliche Chancen in der Papier- und Kunststoffverarbeitung.
Kontakt:
Stefan Rössing, Hauptgeschäftsführer des HPV
T 030 / 24 78 183 10
E stefan.roessing@hpv-ev.org
Wolfram Zabel, Geschäftsführung 74z Consult
T 0151 / 23 45 32 62
E waz@74z.de
Berlin, 19.02.20. Ab dem 1. März 2020 steigen die Löhne und Gehälter der Beschäftigten in der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie um 2,7 Prozent. Dies ist die zweite Stufe des im letzten Jahr ausgehandelten Tarifabschlusses, teilte der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) mit. Bereits zum 1. März 2019 waren die Entgelte um 2,8 Prozent angestiegen; die Ausbildungsvergütungen waren zum gleichen Zeitpunkt um 90 Euro erhöht worden.
„Die Beschäftigten in der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie profitieren gleich doppelt von der aktuellen Entgelterhöhung: Die kontinuierlich wachsenden Löhne und Gehälter und die mäßige Teuerungsrate bescheren den Beschäftigten einen ordentlichen Realzuwachs bei den Einkommen“, sagte HPV-Präsident Jürgen Peschel. Die Entgelte sind seit 2012 um 22,1 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum hat die niedrige Inflationsrate nur um 11,6 Prozent zugelegt (unter Annahme der aktuellen Prognosen für 2020). Dies führt im Ergebnis dazu, dass die Beschäftigten unter dem Strich 10,5 Prozent mehr Geld im Portemonnaie haben.
Mit Blick auf die aktuelle wirtschaftliche Situation der Branche mahnt der HPV-Präsident, dass diese für die Beschäftigen positive Entwicklung keine Einbahnstraße sein darf: „Die Betriebe werden aktuell und künftig durch vielfältige Veränderungen herausgefordert: Die deutsche Wirtschaft hat im letzten Quartal 2019 stagniert. Hinzukommt der Druck durch preiswertere Wettbewerber, vor allem im benachbarten Ausland und durch hohe Betriebskosten, um nur einige Beispiele zu nennen. Jetzt kommt es darauf an, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam finanzielle Spielräume erwirtschaften“, sagte Peschel. „Nur so kann es gelingen, die Wettbewerbsfähigkeit der Branche für den Standort Deutschland dauerhaft zu erhalten. Insoweit ist es auch im Interesse der Beschäftigten und ihrer Vertreter, dass sich die Schere zwischen der Entgelterhöhung und den betriebswirtschaftlichen Kennziffern mittelfristig wieder schließt, damit die Arbeitsplätze der Branche auch in Zukunft sicher sind.“
Der Tarifvertrag läuft noch bis zum 31. Januar 2021. In der Papier- und Kunststoffverarbeitung sind zur Zeit rund 100.000 Mitarbeiter in rund 600 Betrieben beschäftigt.
Kontakt:
Stefan Rössing, Hauptgeschäftsführer des HPV
T 030 / 24 78 183-10
E stefan.roessing@hpv-ev.org
Wolfram Zabel, Geschäftsführung 74z Consult
T 0151 / 2345 3262
E waz@74z.de