Berlin, 12.03.18. Ab dem 1. April 2018 steigen die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen der Beschäftigten in der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie um 2,1 Prozent. Dies ist die zweite Stufe des im letzten Jahr ausgehandelten Tarifabschlusses, teilte der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) e.V. mit. Bereits zum 1. Januar 2017 waren die Entgelte um 2,1 Prozent erhöht worden.
„Bei der in den vergangenen Jahren sehr geringen Teuerungsrate sorgt die zweite Stufe der Entgelterhöhungen auf der Basis hoher zurückliegender Abschlüsse weiterhin für real mehr Geld im Portemonnaie der Beschäftigten“, sagte HPV-Präsident Jürgen Peschel. „Auch wenn wir in vielen Teilbereichen unserer Branche eine positive Entwicklung verzeichnen können, stellt sich das Gesamtbild in der Papier, Pappe und Kunststoff verarbeitenden Industrie sehr gemischt dar: Uns erreichen sogar vereinzelt Signale aus der Branche, dass der Produktionsstandort Deutschland keinesfalls dauerhaft als attraktiv angesehen werden könnte. Erste Unternehmen verlassen bereits Deutschland und verlagern die Produktion ins europäische Ausland.“
Auch die jüngste Entwicklung bei den Rohstoffpreisen zeichne ein Bild zusätzlicher Belastungen für die Unternehmen. Bereits in den vergangenen Jahren sei es aufgrund der Marktsituation nicht gelungen, die gestiegenen Kosten an die Marktpartner weiterzugeben. Mit Blick auf den ausgehandelten Koalitionsvertrag konstatiert Peschel, dass die Handlungsspielräume für die Unternehmen nicht größer würden.
Anders als in anderen Wirtschaftszweigen kommt es daher bei den im Herbst beginnenden Tarifverhandlungen darauf an, die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen und damit die Sicherheit der Arbeitsplätze in den Fokus zu rücken. „Hier gilt es, die Situation aller Unternehmen zu berücksichtigen und nicht nur auf diejenigen zu schauen, denen es zur Zeit gut bis sehr ginge“, betonte Peschel.
Der Tarifvertrag läuft noch bis zum 31. Oktober 2018. In der Papier- und Kunststoffverarbeitung sind zur Zeit rund 100.000 Mitarbeiter in rund 600 Betrieben beschäftigt.
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Stefan Rössing, Hauptgeschäftsführer des HPV
T 030 / 24 78 183 10
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Berlin, 16.1.18. Anlässlich des ersten Branchentreffens im neuen Jahr am 15. Januar 2018 in Berlin bezieht HPV-Präsident Jürgen Peschel Stellung zur wirtschaftlichen Situation in der Papier- und Kunststoffverarbeitung:
„Die Unternehmen der Papier- und Kunststoffverarbeitung können nur bedingt in den Kanon der allgemeinen Begeisterung über die momentan gute gesamtwirtschaftliche Lage einstimmen. Die Situation der verschiedenen Teilbranchen ist weiterhin sehr unterschiedlich: Wir haben Branchenzweige in denen es ähnlich gut läuft wie in der Gesamtkonjunktur, gleichzeitig gibt es andere mit durchwachsener oder sogar angespannter Wirtschaftslage.“
Wer sich ein umfassendes Bild der Branche machen wolle, müsse die konjunkturelle Entwicklung über einen längeren Zeitraum bewerten: So relativiere sich die gute Auftragslage der letzten Monate, beispielsweise im Segment Wellpapp-Verpackungen vor dem Hintergrund der Entwicklungen der Papierpreise. Weiterhin seien große Branchenbereiche betroffen von strukturellen Veränderungen, wegbrechenden Auslandsmärkten oder zusätzlichen internationalen Konkurrenten aus Mittel- und Osteuropa.
„Jeder Kaufmann weiß, dass sich volle Auftragsbücher nicht immer in steigenden Gewinnen niederschlagen. Den Unternehmen unserer Branche machen vor allem die enormen Preissteigerungen im Rohstoffeinkauf zu schaffen. Hinzu kommen zum Beispiel die stark steigenden Energiepreise. In den letzten Jahren ist es nicht gelungen, die gestiegenen Kosten an die Marktpartner weiterzugeben.“
Im Nachgang des letzten Tarifabschlusses zeigt sich vor allem in lohnintensiven Teilbranchen, dass die starken Tariferhöhungen der letzten sechs Jahre vielen Unternehmen wenig Spielraum für wichtige Investitionen lassen.
Vor dem Hintergrund der anstehenden Koalitionsverhandlungen adressiert der HPV an die politisch Verantwortlichen, auch in Zeiten einer guten Konjunktur positive wirtschaftliche Rahmenbedingungen in den Fokus zu rücken: „Die nach oben korrigierten Prognosen der Wirtschaftsinstitute dürfen die Politik nicht dazu verleiten, die Unternehmen in ihrer Handlungsfähigkeit einzuschränken.“
In der Papier- und Kunststoffverarbeitung sind zur Zeit rund 100.000 Mitarbeiter in rund 600 Betrieben beschäftigt.
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Berlin/Fulda, 19.9.17. Die Veränderungsgeschwindigkeit der digitalen Welt hat erstmals in der Geschichte der Menschheit die Lerngeschwindigkeit überholt – mit weitreichenden Konsequenzen für klassische Bereiche der Aus- und Weiterbildung. Dies ist eine der zentralen Aussagen der Digitalisierungs-Konferenz, die der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) e.V. am 12. September 2017 im Kongresszentrum Fulda veranstaltet hat. Unter dem Tagungstitel „Digitalisierung – als Herausforderung für die Aus- und Weiterbildung von Unternehmen in der Papier und Kunststoff verarbeitenden Industrie“ trafen sich über 50 Teilnehmer aus Unternehmen und Landesverbänden der Branche sowie aus Berufs- und Hochschulen.
Marco Weißler, Wissenschaftlicher Mitarbeiter aus dem Institut für Arbeitsmarkt und Be- rufsforschung (IAB), Frankfurt/Main, und Dr. Heike Krämer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin aus dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), Bonn, stellten die allgemeinen Trends auf dem Arbeitsmarkt im digitalen Zeitalter vor bzw. gingen auf die konkreten Herausforderungen im Berufsbild des Packmitteltechnologen ein. Wie ein Veränderungsprozess im Unternehmen erfolgreich mit Maßnahmen des Personalmarketings sowie interner Aus- und Weiterbildung gestaltet werden kann, zeigte ein Praxisfall: Sabrina Scharf, Head of Human Resources der MeillerGHP aus Schwandorf, gab den Teilnehmern einen umfassenden Einblick in die vorgenommenen Veränderungen und deren operative Umsetzung ihres Unternehmens, um dessen Marktfähigkeit zu sichern und auszubauen.
„Die große Resonanz auf unser Veranstaltungsangebot und die lebhafte Diskussion vor Ort haben gezeigt: Die Initiative des HPV für ein solches Format war genau richtig“ sagte Stefan Rössing, Hauptgeschäftsführer des HPV. Die Digitalisierung treffe die Papier- und Kunststoffverarbeitung zurzeit zwar etwas langsamer und weniger intensiv als andere Branchen. Gleichwohl sei es von großer Bedeutung, dass sich die Unternehmen dem Thema stellen, um zukunftsfähig zu bleiben und in schwächeren Konjunkturphasen Arbeitsplätze erhalten zu können und Anreize für Auszubildende zu schaffen. Deshalb werde für das kommende Jahr eine Fortsetzung des Formats – ggf. mit verändertem thematischen Schwerpunkt – geplant.
Mehr Agilität, Hinterfragen etablierter Denkstrukturen und intensive Veränderungsbereitschaft forderten die Referenten Henrik Kehren, Inhaber der kehren+partner Managementberatung, Hannover, und Detlev Tschentscher, Geschäftsführer von Thinforest-Solutions, Köln. Während Kehren besonders auf neue Formen und Anbieter der Weiterbildung einging, betonte Tschentscher die sich grundsätzlich rasant verändernden Rahmenbedingungen zahlreicher Branchen. Dass die Papier und Kunststoff verarbeitende Industrie davon unberührt bleibe, sei sehr unwahrscheinlich.
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Berlin, 4. August 2017. Der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) e.V. hat auch in diesem Jahr Preisgelder im Gesamtwert von 3.000 Euro für die Jahrgangsbesten in branchenaffinen Ausbildungsberufen und Studiengängen verliehen: für die Technikerausbildung an der Berufsschule München sowie für den Bachelor-Studiengang Papier- und Verpackungstechnik, Studienrichtung Verpackungstechnik Papier/Kunststofftechnologie an der Hochschule München.
„Mit der Besten-Prämierung honoriert der HPV die Anstrengungen der jungen Mitarbeiter und Studenten für unsere Branche. Wir setzen darauf, dass wir auf diesem Weg unsere Branche weiterhin attraktiv und interessant für junge Nachwuchskräfte machen,“ so Stefan Rössing, Hauptgeschäftsführer des HPV.
Madlen Rollinger und Mark Wester wurden am 7. Juli 2017 für Ihren Abschluss zum staatlich geprüften Papiertechniker an der Alois Senefelder in München als Jahrgangsbeste ausgezeichnet. Zusammen mit weiteren Absolventen entschieden sie sich nach ihrer Berufsausbildung für eine zweijährige, vollzeitige Weiterbildung zum Papiertechniker. „Wir freuen uns darüber, dass Sie sich für eine Karriere in unserer Wachstumsbranche entschieden haben, sagte Rössing, der die Jahrgangsbesten auf der Abschlussfeier am 7. Juli 2017 ehrte.
Für den besten Abschluss des Bachelor-Studiengangs Papier- und Verpackungstechnik, Studienrichtung Verpackungstechnik Papier/Kunststofftechnologie an der Hochschule München wurde Michael Triebswetter ausgezeichnet; den zweitbesten Abschluss im Studiengang erreichte Tobias Gilch. Beide erhielten ihre Auszeichnung am 28. Juli 2017 in München.
Der HPV verleiht bereits seit vielen Jahren Urkunden und Geldpreise an die besten Absolventen der verschiedenen Ausbildungsbereiche: Die Jahrgangsbesten erhalten jeweils Preisgelder vom 1.000 EUR, die Zweitplatzierten ein Preisgeld von 500 EUR.
Berlin, 10.01.17 – Der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) e.V. und die Gewerkschaft ver.di haben sich in der vierten Runde nach 13-stündigen Gesprächen in Berlin in der Nacht zum Dienstag auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt.
Ab dem 1. Januar 2017 werden die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen der Beschäftigten in der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie um 2,1 Prozent erhöht; ab 1. April 2018 steigt der Lohn ebenfalls um 2,1 Prozent. Die Einigung sieht eine 24-monatige Laufzeit vor. Der Abschluss gilt vorbehaltlich der schriftlichen Zustimmung der Tarifvertragsparteien bis zum 31. Oktober 2018.
Jürgen Peschel, Verhandlungsführer des HPV, bewertet den Abschluss in Anbetracht der aktuell schwierigen Branchen-Situation als gerade noch vertretbar: „Unser Ziel war es, nach zwei Abschlüssen mit hohen Reallohnsteigerungen, den Unternehmen bessere Handlungsspielräume für Investitionen und gleichzeitig mehr Planungssicherheit zu verschaffen; dies ist mit der heutigen Einigung erreicht worden, auch wenn wir dafür an die Belastungsgrenze gehen mussten. Auch die Belegschaften profitieren von den Lohnerhöhungen. Bei einer weiterhin als mäßig prognostizierten Teuerungsrate sorgen die Entgelterhöhungen mit der aktuellen Einigung und den vergangenen Abschlüssen weiterhin für mehr Geld im Portemonnaie.“
Der Tarifabschluss liegt deutlich unter ver.dis ursprünglicher Forderung nach 5,0 Prozent mit einer Laufzeit von lediglich zwölf Monaten. Dafür hatte die Gewerkschaft drei Verhandlungsrunden lang geworben und zu zahlreichen Warnstreiks aufgerufen.
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