Pressemitteilungen


13.04.2023
HPV Pressemitteilung 10/2023

Neuer Tarifvertrag in der Papier- und Kunststoffverarbeitung

• Durchbruch in der fünften Verhandlungsrunde • Arbeitgeber sind an den Rand der Belastungsgrenze gegangen

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Frankfurt/Main – Berlin, 13.04.23. Der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) und die Gewerkschaft Verdi haben sich in der fünften Verhandlungsrunde auf einen
neuen Tarifvertrag geeinigt. Der Abschluss gelang nach rund 15-stündigen intensiven Gesprächen in Frankfurt am Main am frühen Donnerstagmorgen. Insgesamt werden die tariflichen
Entgelte um 8,6 Prozent erhöht; außerdem gewähren die Arbeitgeber eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2.000 Euro.

Zum 1. September 2023 werden die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen der Beschäftigten in der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie um 5,1 Prozent
erhöht; ab 1. August 2024 steigen die Entgelte um 2,1 Prozent. Eine weitere Erhöhung um 1,4 Prozent erfolgt am 1. Dezember 2024. Die Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2.000 Euro wird in zwei Schritten ausgezahlt: 1.000 Euro am 1. Mai 2023 und 1.000 Euro am 1. März 2024; Auszubildende erhalten jeweils die Hälfte des Betrags. Die Einigung sieht eine 24-monatige Laufzeit vor. Der Abschluss gilt vorbehaltlich der schriftlichen Zustimmung der Tarifvertragsparteien bis zum 31. Januar 2025.

„Arbeitgeber haben Wort gehalten“

„Gemessen an der schwierigen Ausgangsbasis ist der Tarifabschluss für Unternehmen und Beschäftigte gleichermaßen ein Erfolg“, sagte der HPV-Verhandlungsführer Jürgen Peschel.
„Die besondere Situation einer kurzfristig außergewöhnlichen Inflation und das schwierige wirtschaftliche Umfeld in einigen Teilbranchen bedingten diesmal besonders intensive Verhandlungen. Vor diesem Hintergrund sind wir an den Rand der Belastungsgrenze gegangen; gleichzeitig haben wir gegenüber unseren Beschäftigten Wort gehalten. Unser sehr fairer Abschluss fußt auf zwei Säulen: einerseits der Inflationsausgleichsprämie mit einem schnellen Geldzufluss ohne Abzüge und andererseits dauerhaften Lohnerhöhungen von insgesamt 8,6 Prozent in drei Schritten. Hervorzuheben ist, dass die erste tabellenwirksame Erhöhung nach sieben Nullmonaten zum 1. September 2023 wirkt. Für die Arbeitgeber bedeutet die Laufzeit von 24 Monaten in erster Linie Planungssicherheit“, betonte Peschel. „In einem Umfeld multipler Krisen ist es wichtig, über eine Konstante zu verfügen, mit der die Unternehmen planen können“, sagte der HPV-Verhandlungsführer.

Der Tarifabschluss liegt deutlich unter der ursprünglichen Forderung Verdis in Höhe von 10,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Dafür hatte die Gewerkschaft fünf Verhandlungsrunden lang geworben und zu zahlreichen Warnstreiks aufgerufen.

Stefan Rössing, Hauptgeschäftsführer des HPV
T 030 / 24 78 183 10
E stefan.roessing@hpv-ev.org

Wolfram Zabel, Geschäftsführung 74z Consult
T 0151 / 23 45 32 62
E waz@74z.de

Der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) e.V. vertritt als Dachverband von neun regionalen Landesverbänden und einem fachlichen Arbeitgeberverband die Interessen der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie in Deutschland. Als Spitzenverband der Branche verleiht er circa 600 Betrieben mit rund 100.000 Mitarbeitern in sozial- und tarifpolitischen Fragen international und auf Bundesebene eine Stimme. So ist der HPV die arbeitgeberseitige Tarifvertragspartei von Verdi. Außer-dem vertritt er die Brancheninteressen in der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM).

05.04.2023
HPV Pressemitteilung 09/2023

„Fundament für fairen Abschluss gelegt“

• Fünfte Runde der Tarifverhandlungen in der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie • Aktuelle Branchendaten zeichnen schwieriges wirtschaftliches Umfeld • Gewerkschaft sollte Belastungsgrenze der Unternehmen im Blick haben, um Arbeitsplätze zu sichern

Berlin, 05.04.23. Der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) setzt im Vorfeld der fünften Verhandlungsrunde darauf, dass die Annäherungen aus der vierten Runde in einen Tarifabschluss münden werden. Zugleich mahnt der Arbeitgeberverband, die angespannte wirtschaftliche Situation der Branche bei einem Abschluss zu berücksichtigen.

„Unsere aktuelle Branchensituation ist beunruhigend“, sagte der HPV-Verhandlungsführer Jürgen Peschel. „Die neuen Branchendaten des Instituts der deutschen Wirtschaft belegen: Seit dem letzten Jahr ist die wirtschaftliche Entwicklung in der Papierverarbeitenden Industrie vornehmlich durch eine Branchenrezession geprägt. Die Produktion ging gegenüber dem Vorjahr um 3,9 Prozent zurück. Kalender- und saisonbereinigt ist der Produktionsindex sogar bereits seit dem vierten Quartal 2021 rückläufig. Gleichzeitig leiden die Unternehmen unserer Branche unter den enorm angestiegenen Erzeugerpreisen.“ Gegenüber dem Jahr 2021 ergibt sich im Jahr 2022 ein Anstieg von 22,6 Prozent. Damit beruhen die Umsatzzuwächse in Höhe von 16,9 Prozent allein auf Preiserhöhungen.

Tarifabschluss muss wirtschaftliche Rahmendaten berücksichtigen

„Für die ursprüngliche Gewerkschaftsforderung von 10,5 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten gibt es daher keine belastbaren Gründe. Die staatlichen Entlastungspakete dämpfen die Inflation, die sich kontinuierlich wieder normalen Werten annähert. Ein Blick auf die Produktivität gibt auch keinen Anlass für derartige Lohnforderungen: Bezogen auf den einzelnen Beschäftigten schrumpfte sie im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent. Dies geht zu Lasten unserer Wettbewerbsfähigkeit“, sagte Peschel. So sind die Lohnstückkosten aufgrund der sinkenden Produktivität und steigender Bruttolöhne um 5,8 Prozent gestiegen.

„Insofern ist es gut, dass auch die Gewerkschaft signalisiert hat, ihre Maximalposition zu verlassen. In der letzten Verhandlungsrunde haben beide Tarifpartner das Fundament dafür gelegt, diesmal einen fairen Tarifabschluss zu erzielen. Auch wenn wir Bereitschaft signalisiert haben, dass es bei den Parametern unseres Angebots noch Spielräume gibt, sollte die Gewerkschaft immer auch die Belastungsgrenze der Unternehmen im Blick haben. Ein einseitig zu Lasten der Unternehmen ausgerichteter Abschluss birgt die Gefahr, dass bislang sicher geglaubte Arbeitsplätze verloren gehen und die Landkarte der tarifgebundenen Unternehmen immer mehr weiße Flecke bekommt – das kann auch nicht im Sinne von Verdi sein. Insofern setzen wir auf konstruktive Verhandlungen mit der Gewerkschaft, die dann auch in einen Abschluss münden, sagte der HPV-Verhandlungsführer.“

Die fünfte Verhandlungsrunde zwischen HPV und Verdi findet am 12. April 2023 in Frankfurt am Main statt. Der Verhandlungsführer des HPV, Jürgen Peschel, und der Hauptgeschäftsführer, Stefan Rössing, stehen im Vorfeld und während der Verhandlungsrunde für Fragen und Interviews gerne zur Verfügung.

Stefan Rössing, Hauptgeschäftsführer des HPV
T 030 / 24 78 183 10
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23.03.2023
HPV Pressemitteilung 08/2023

Tarifpartner legen wichtige Basis für baldigen Tarifabschluss

• HPV und Verdi verhandeln in verkleinerter Runde • Intensive und konstruktive Gespräche über einen möglichen Tarifabschluss • Diskutierte Modelle beinhalten Spielräume des aktuellen Arbeitgeberangebots

Berlin, 23.03.23. Die vierte Runde der Tarifverhandlungen in der Papier, Pappe und Kunst-stoffe verarbeitenden Industrie am 23. März in Berlin endete am frühen Abend. Der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) hatte abermals seine Bereit-schaft unterstrichen, einen Tarifabschluss zu erzielen. Beide Tarifparteien haben in rund achtstündigen Gesprächen konstruktiv über einen möglichen Abschluss beraten.

„Auch wenn diese Runde noch nicht zum Erfolg geführt hat, ist endlich Bewegung in die Verhandlungen gekommen – eine wichtige Voraussetzung dafür war, sich in verkleinerter Runde über mögliche Lösungen auszutauschen“, sagte der HPV-Verhandlungsführer Jürgen Peschel. Unsere Verhandlungsbereitschaft haben wir bereits zu Beginn klar kom-muniziert; in diesem Kontext haben wir der Gewerkschaft vermitteln können, dass wir noch Spielräume innerhalb unseres Angebots sehen. Dazu zählen zum Beispiel mögliche Anpassungen bei der Laufzeit des Tarifvertrages, beim Volumen der Entgelterhöhung und dem Startzeitpunkt bzw. den Nullmonaten“, sagte Peschel.

Intensive Gespräche über mögliche Modelle eines Tarifabschlusses

Vor diesem Hintergrund haben die Arbeitgeber gemeinsam mit der Gewerkschaft in vielen intensiven Gesprächen beraten, welche verschiedenen Modelle für einen Kompro-miss geeignet sein könnten. Konkret zählt dazu unter anderem eine zweite Stufe bei der Entgelterhöhung im Jahr 2024 bzw. eine Reduzierung der bisherigen Laufzeit von 27 Monaten.

„Leider fehlte am Ende bei beiden Tarifpartnern die Zeit, die gemeinsam erörterten Mo-delle in einen Abschluss münden zu lassen. Insgesamt sind wir aber sehr zuversichtlich, dass wir die Basis für einen Verhandlungserfolg in der nächsten Runde gelegt haben“, sagte der HPV-Verhandlungsführer. „Dafür spricht auch, dass wir uns gemeinsam auf eine Open-end Verhandlung verständigt haben.“

Wegen terminlicher Schwierigkeiten ist es leider nicht möglich, bereits Ende nächster Woche weiter zu verhandeln. Die fünfte Verhandlungsrunde zwischen HPV und Verdi findet in gegenseitigem Einvernehmen am 12. April 2023 statt. Der Verhandlungsführer des HPV, Jürgen Peschel, und der Hauptgeschäftsführer, Stefan Rössing, stehen im Vorfeld und während der Verhandlungsrunde für Fragen und Interviews gerne zur Verfügung.

Stefan Rössing, Hauptgeschäftsführer des HPV
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20.03.2023
HPV Pressemitteilung 07/2023

„Arbeitgeber sind bereit zum Abschluss“

• Vierte Runde der Tarifverhandlungen in der Papier- und Kunststoffverarbeitung • Abschlussnahes Angebot bietet noch gewissen Verhandlungsspielraum • Schwierige Branchensituation darf Unternehmen nicht über Gebühr belasten

Berlin, 20.03.23. Der Arbeitgeberverband HPV zeigt sich im Vorfeld der vierten Verhandlungsrunde weiterhin bereit für einen fairen Abschluss. Gleichzeitig stuft er die wirtschaftliche Situation
in vielen Teilbranchen der Papier- und Kunststoffverarbeitung als kritisch ein.

„In der Papierverarbeitenden Industrie gehen seit über einem Jahr die Auftragseingänge zurück, seit einem guten halben Jahr sogar massiv. Dies deutet auf eine ausgeprägte und anhaltende
Branchenrezession hin“, sagte der HPV-Verhandlungsführer Jürgen Peschel. „Die schlechten wirtschaftlichen Rahmendaten werden auch durch die aktuelle Situation in vielen Unternehmen bestätigt. Immer mehr Unternehmen in unseren Teilbranchen haben Kurzarbeit angemeldet oder signalisiert, diesen Schritt in Kürze gehen zu müssen.

Komponenten des Arbeitgeberangebots bieten Verhandlungsspielräume

Vor dem Hintergrund der negativen Branchennachrichten wies der HPV-Verhandlungsführer daraufhin, dass die Arbeitgeber mit ihrem verbesserten, abschlussnahen Angebot bereits an die
Grenze des Belastbaren gegangen seien. „Über einzelne Bestandteile unseres Angebotspakets können wir verhandeln, dies setzt seitens der Gewerkschaft allerdings ebenfalls Verhandlungsbereitschaft voraus. Aktuell drängt sich dem neutralen Beobachter dieser Tarifrunde der Eindruck auf, Verdi verfolge mit seinen fortgesetzten Streiks noch andere Ziele, nämlich die Gewinnung neuer Mitglieder – dazu sind der Gewerkschaft alle Mittel recht.

Ein Abschluss, der auf sich warten lässt, schadet aber Beschäftigten und Unternehmen gleichermaßen. Wir erwarten von der Gewerkschaft, dass sie sich in der nächsten Verhandlungsrunde bewegt, das bedeutet, dass sie von ihrer Maximalforderung abrückt und selbst konstruktive Vorschläge unterbreitet. Die einzigen, die in den letzten drei Runden Bewegung gezeigt haben, waren
die Arbeitgeber – das kann so nicht weitergehen“, sagte Peschel.

Nachdem Berechnungen der Bundesregierung ergeben haben, dass die bislang drei Entlastungspakete ihre Wirkung zeigen (bis zu 9.000 Euro Entlastung für Familien), bietet das Angebot des
HPV die Basis für einen fairen und wirksamen Tarifabschluss. Für die Beschäftigten hat das Angebot der Arbeitgeber in Summe ein Plus von bis zu 14,8 Prozent ergeben. Die Laufzeit von 27 Monaten bietet den Unternehmen im Gegenzug Planungssicherheit.

Die vierte Verhandlungsrunde zwischen HPV und Verdi findet am 23. März 2023 in Berlin statt. Der Verhandlungsführer des HPV, Jürgen Peschel, und der Hauptgeschäftsführer, Stefan Rössing,
stehen im Vorfeld und während der Verhandlungsrunde für Fragen und Interviews gerne zur Verfügung.

Stefan Rössing, Hauptgeschäftsführer des HPV
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08.03.2023
HPV Pressemitteilung 06/2023

Dritte Verhandlungsrunde in der Papier- und Kunststoffverarbeitung: Keine Einigung zwischen Arbeitgeberverband HPV und Verdi

• Arbeitgeber setzen weiterhin auf Inflationsausgleichsprämie im Angebotspaket • HPV bietet im Gesamtpaket bis zu 14,8 Prozent Plus • Verdi sollte konstruktiv an einem Abschluss mitarbeiten

Berlin, 08.03.23. Der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) e.V. und die Gewerkschaft Verdi setzten gestern ihre Tarifverhandlungen in der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie in Berlin fort. Trotz rund achtstündiger Gespräche konnte in der dritten Verhandlungsrunde keine Einigung erzielt werden. Der HPV hatte sein verbessertes abschlussnahes Angebot aus der zweiten Runde bekräftigt, allerdings gab es keine zielführende Verhandlungsbereitschaft Verdis zu den einzelnen Angebotskomponenten – Inflationsausgleichsprämie, Entgelterhöhung und Laufzeit.

„Wir hätten uns gewünscht, in dieser Verhandlungsrunde eine Einigung über einen Tarifvertrag zu erzielen. Leider gab es keinen konstruktiven Dialog über unsere Angebotsparameter. Dazu wäre es erforderlich gewesen, dass sich die Gewerkschaft kompromissbereit mit dem Inhalt des Angebotes auseinandergesetzt hätte“, sagte HPV-Verhandlungsführer Jürgen Peschel. Der HPV hat angeboten, eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro zu zahlen; zusätzlich wollen die Arbeitgeber die Löhne und Gehälter ab 1. Oktober 2023 um 4,1 Prozent erhöhen. Insgesamt soll der Tarifvertrag bis zum 30. April 2025 laufen.

Inflationsausgleichsprämie ist Schlüssel für zusätzliche Entgelterhöhung

Während Verdi weiterhin darauf besteht, sich zunächst auf eine prozentuale Entgelterhöhung zu einigen, besitzt die Inflationsausgleichsprämie für die Arbeitgeber eine besondere Funktion innerhalb ihres Angebotspakets – nämlich im Zusammenwirken für weitere Verhandlungen über eine prozentuale Entgelterhöhung. „Eine schnelle finanzielle Hilfe ohne Abzüge ist für unsere Mitarbeiter ein zentrales Anliegen. Dieses Stimmungsbild aus den Betrieben haben wir quer durch alle Teilbranchen vermittelt bekommen. Deshalb ist uns wichtig, die Beschäftigten bei der außerordentlichen Inflation zügig finanziell zu unterstützen. Dafür ist die Inflationsausgleichsprämie das geeignete Instrument.

Weiterhin gilt: Wir wollen zusätzlich die tariflichen Löhne und Gehälter erhöhen. Derzeit liegen wir im Gesamtpaket bei bis zu 14,8 % Plus für unsere Beschäftigten. Wir setzen deshalb darauf, dass sich die Gewerkschaft in der nächsten Verhandlungsrunde bewegt; Verdi sollte sich deutlich kompromissbereiter zeigen als bisher. Wir sind weiterhin gesprächs- und verhandlungsbereit“, sagte der HPV-Verhandlungsführer.

Die dritte Verhandlungsrunde zwischen HPV und Verdi findet am 23. März 2023 in Berlin statt. Der Verhandlungsführer des HPV, Jürgen Peschel, und der Hauptgeschäftsführer, Stefan Rössing, stehen im Vorfeld und während der Verhandlungsrunde für Fragen und Interviews gerne zur Verfügung.

Stefan Rössing, Hauptgeschäftsführer des HPV
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Der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) e.V. vertritt als Dachverband von neun regionalen Landesverbänden und einem fachlichen Arbeitgeberverband die Interessen der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie in Deutschland. Als Spitzenverband der Branche verleiht er circa 600 Betrieben mit rund 100.000 Mitarbeitern in sozial- und tarifpolitischen Fragen international und auf Bundesebene eine Stimme. So ist der HPV die arbeitgeberseitige Tarifvertragspartei von Verdi. Außer-dem vertritt er die Brancheninteressen in der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM).

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